„8”
„Berans Kulturbotschaft”
Vorsicht, Verklärungsgefahr!
Eine Person, mit der sich andere identifizieren und ihr Verhaltensmuster nachahmen. Deren Verhalten als ideal und richtungsweisend gilt. Einem solchen Vorbild, ja Idol nachzueifern, kann großen Einfluss haben auf den Entwicklungsprozess gerade eines jungen Menschen – stehen diese doch mitten in Ausbildung und Entwicklung.
immense Verantwortung
Vorbilder tragen deshalb immense Verantwortung, denn sie üben eine starke Macht auf die jene aus, die ihnen folgen. Im Reitsport bedeutet das nicht nur Macht über Menschen, sondern auch über die Art und Weise, wie diese mit ihren Pferden umgehen! Gerade rund ums Pferd gibt es extrem viele Leitfiguren, und es ist nicht immer leicht, den richtigen zu folgen. Denn selten lassen wir uns dabei von objektiven Gesichtspunkten leiten, sondern vielmehr von subjektiven Gründen und Gefühlen.
nicht ständig kopieren
Viele Reiter haben aufgrund glücklicher Umstände Erfolg, ohne wirklich gereift zu sein oder den Fleiß an den Tag gelegt zu haben, der für nachhaltigen Erfolg unabdingbar ist. Werden solche Reiter dann noch von den Medien durch permanente Präsenz belobigt und idealisiert, wächst ihr Einflussvermögen extrem. Und damit leider auch die Möglichkeit des Machtmissbrauchs und des Ausnutzens.
Für die eigene Entwicklung ist es in einer bestimmten Lebensphase gut und richtig, ein Vorbild zu haben. Aber die Abnabelung ist eine wichtige weitere Stufe auf dem Weg zum eigenständigen Reiter. Ständiges Kopieren kann uns nicht authentisch wachsen lassen und hemmt das eigene Ich ungemein.
Wer viele Jahre einem Vorbild gefolgt ist, sollte unbedingt in die Phase eintreten, wo er kritisch hinterfragt. Denn jedes Vorbild ist immer auch nur ein Mensch und damit fehlbar. Die unverklärte Betrachtung des Idols ist wichtig, um das eigene Denken und Fühlen zuzulassen und zu fördern – erst recht, wenn das auserkorene Vorbild schließlich sogar Trainer seines Bewunderers wird, denn dann steigt die Verklärungsgefahr.
Eine Reitphilosophie zu begreifen, eine Technik im Sattel zu erlernen und damit ein gutes Rüstzeug für die eigene Existenz zu erlangen ist fundamental. Der weitere Weg des Schülers ist leider oft von der Persönlichkeit des Vorbilds abhängig: Erlaubt es uns, einen eigenen Weg zu finden und fördert uns in unserer Eigenständigkeit? Oder verlangt es lebenslanges Aufschauen und duldet keinerlei persönlichen Fortschritt? Dann liegt genau hier die Schwäche unseres Idols, dem ihm geht es nicht um die Inhalte, sondern um das eigene Ego.
Bei aller Euphorie, die manchen (vor allem männlichen) Vorbilder in der Reiterei gilt: Werfen wir einen kritischen Blick auf die Details, um uns nicht blenden zu lassen oder gar zu einer schlechten Kopie zu werden. Lernen wir vielmehr das Gute, um es mit unserer eigenen Persönlichkeit zu verschmelzen und auf eine andere Stufe zu kommen. Denn der wahre Meister bringt einen, mit viel Glück sogar mehrere Schüler hervor, die ihn übertrumpfen – wäre das nicht so, gäbe es niemals und nirgends Fortschritt auf der Welt.
Das eigene Vorbild übertrumpfen
Bei aller Euphorie, die manchen (vor allem männlichen) Vorbilder in der Reiterei gilt: Werfen wir einen kritischen Blick auf die Details, um uns nicht blenden zu lassen oder gar zu einer schlechten Kopie zu werden. Lernen wir vielmehr das Gute, um es mit unserer eigenen Persönlichkeit zu verschmelzen und auf eine andere Stufe zu kommen. Denn der wahre Meister bringt einen, mit viel Glück sogar mehrere Schüler hervor, die ihn übertrumpfen – wäre das nicht so, gäbe es niemals und nirgends Fortschritt auf der Welt.